im zug hörte ich eine stimme und dachte, c. s. führe mit. schon imaginierte ich dialoge, dann stellte sich meine vermutung als trugschluss heraus. – warum nur immer diese obrigkeitsorientierte annahme, berühmte leute zu treffen? und dann auch noch: dass sie sich für mich interessieren und sich in ein gespräch verwickeln lassen.

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abends sah ich die rede hillary clintons von gestern, in der sie ihre kampagne für beendet erklärte; erstaunlich ist dabei wie dicht man auf einem andern kontinent an diesem wahlkampf teilnehmen kann, als sei’s ein stück von hier. die rede fand ich nach kurzem suchen auch verschriftlicht im netz:

(…) always aim high, work hard, and care deeply about what you believe in. when you stumble, keep faith. when you’re knocked down, get right back up. and never listen to anyone who says you can’t or shouldn’t go on. (…) being human, we are imperfect. that’s why we need each other. to catch each other when we falter. to encourage each other when we lose heart. some may lead; others may follow; but none of us can go it alone. the changes we’re working for are changes that we can only accomplish together. (…)

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geträumt oder im halbschlaf eingebildet: ein streichholzschachtelgroßes, laut brummendes insekt flöge umher, ich war indessen so müde, dass ich mich nicht einmal ängstigen mochte, es könne mich stechen, und schlief weiter.

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in der bibliothek der theologie stieß ich auf ein reclam-bändchen über „pleißathen“ und hatte zum ersten mal den wunsch, mich literarisch in die stadt einzuschreiben; ich pfeife auf erich loest.

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es ist immer wieder spannend zu erleben und zu beobachten, wie sich ohne eigenes zutun das bild von einem selbst bei andern ausdifferenziert. bemerkt man dergleichen, wird es einem berichtet, läuft man gleich mit geraderem rückgrat durch die gegend, im bewusstsein der eigenen vielschichtigkeit, als hätte man sie nicht, wenn man sich nicht darüber bewusst wäre .. – ich bin schon ein rechter narziss, ohne jeden zweifel. als ich ein kind war, staffierte ich mich gern vor einem spiegel – spiegeläffchen, hieß es dann immer. heute sind die andern der spiegel. so tun als ob. es gelingt zwar, man glaubt mir, aber es stimmt trotzdem nicht und das macht mein leben so schwer. ich bin kein … was auch immer gedacht wird. nur ein narziss. — es gäbe sieben verschiedene formen der intelligenz, heißt es, musisch, haptisch usf. in meinem fall läge dann die achte form, die performative, besonders ausgeprägt vor, so tun als ob – man klug sei …

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abends in der thomaskirche zum gedenkkonzert anlässlich der sprengung der universitätskirche st. pauli. viel besucht, anfangs einige irriation, weil der veranstalter uns, kaum waren wir in der kirche, wieder hinausbat, man wolle noch proben. ich stritt mich mit einer frau von der universität, gefühlt fast bis aufs blut. wir blieben. – ein gespräch mit einem rentnerpaar. sie zogen vor anderthalb jahren aus ihrem hessischen 4.000-Einwohner-ort nach leipzig. bildungsreform, globalisierung, china, leipzig. allerdings fiel mir nicht ein, die beiden nach ihrer meinung zum wiederaufbau der kirche zu fragen. das beweist einmal mehr: kein journalist.

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ich wünsche mir immer ein langes leben bei klarem verstand, wenigstens das alter von ernst jünger einstellen und bis über hundert literarisch-essaysistisch tätig und produktiv sein – aber will ich das ernsthaft? einhundert jahre voller angst und selbstzweifel? der wunsch: sich totarbeiten. und dann wieder die augenblicke, wo die zeit nicht genug erscheint, wo es soviel zu tun und vor allem zu denken, forschen und schreiben gibt. man weiß jedoch aus der physik, wärmelehre: das destruktive element, das alle ordnung auflöst, gewinnt am ende die oberhand, wie sehr man sich auch dagegen sträuben mag.

manchmal überfällt mich jetzt der gedanke, dass ich irgendwann sterben und nicht mehr da sein werde, aufhöre zu sein, einfach ausgelöscht. ich weiß noch nicht, ob mich der gedanke entsetzt oder erfreut – vermutlich tut er beides.

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geträumt: ich liefe über den marktplatz von j. bei sommerlichen temperaturen und bedecktem himmel, so eine art pfingstmontagsnachmittagsstimmung. – außerdem von einem science fiction-fernsehstück geträumt, in der käfer aus einer parallelwelt, zufällig oder geplant, menschen entführen; ich sah mehrere handlungsstränge, die ermittelnden polizisten, einige entführte, die in der wüstenartigen käferwelt herumirren, aber nicht weiter behelligt werden, großaufnahmen eines parkgeländes, in dem, das wird im luftbild deutlich, die übergänge zwischen beiden welten verborgen liegen, so dass man einen plan der käfer dahinter vermuten könnte, aber worin der besteht, bleibt unklar – insofern eine typische geschichte für das format. (vielleicht sollte man einmal eine solche serie produzieren, immer behaupten, es gäbe ein schlüssiges ende und dann irgendwann abbrechen – kein rätsel löst sich wirklich auf, das wäre dann der erkenntnistheoretische clou daran …)

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geträumt oder im halbschlaf gedacht: die idee für ein kammerspiel, zwischenmenschliches. aber als ich wieder gewalt über mein bewusstsein hatte, war’s dahin. ich hatte nur noch den eindruck: ein dramatiker – warum nicht. und zugleich hatte ich die szene im dll vor augen, falls ich dort einmal tatsächlich aus und ein gehen sollte, wie ich mich mit händen und füßen gegen das drama wehrte – wie bei der unigeschichte … – aber das kommt alles von dem artikel über anne habermehl, die berliner dramatikerin, die so alt ist wie ich.

severine (18) träumt von einem jeep. bürokauffrau-azubi severine (18) aus wilischthal (sachsen) ist anspruchsvoll.

die schönheit aus dem erzgebirge (1,68 m, 54 kg) ist seit einem jahr single und sagt: „ich habe einfach nicht den richtigen gefunden …“ der sollte groß, gepflegt und sportlich sein. „ein bisschen wie brad pitt …“ ansonsten steht severine auf coole autos. „mein traum ist ein hummer-jeep!“ zurzeit fährt sie einen opel corsa (bj. 1995). den hat sie allerdings tiefergelegt, mit breitreifen versehen und innen mit airbrush-motiven verziert. abgefahren … (bild-zeitung vom 22.05.08)

den tag vertändelt mit bücherkauf und möbelaufbau …

abends las ich ein paar zeitungen, die stapelweise umherlagen, und entdeckte einen nachruf des australischen historikers greg dening, der den pazifik als einen ozeanischen kontinent begriff und ethnologisch-historische studien avant la lettre vorlegte (ethno-histoire), beispielsweise beschrieb er den strand von inseln (im konkreten fall die marquesas-inseln … ) als bühne der begegnung von kulturen – bevor der begriff „contact zone“ entwickelt worden sei. und zugleich arbeitete er in einem stil, der poesie, erzählung und reflexion (der geschichtswissenschaftliche teil) in einzigartiger weise verknüpfte. es geht also doch. — manchmal erscheint es mir tatsächlich so, als liefe ich mit einem großen schleppnetz umher und sammelte alles ein, was irgend von belang ist für das jeweilige thema: jetzt eben der erzgebirgsessai. ich erwähnte die marquesas-inseln – und schon taucht ein ethno-historiker auf, der diese inselgruppe als beispiel für seine untersuchungen zur inszenierung der jeweils eigenen kultur einer fremden gegenüber verwendet.

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ihr dichterherz sei ich und so nenne sie mich auch in ihren notizen; überhaupt sei ich das, ein dichter, wenn ich den umstand selbst zuweilen auch in zweifel zöge. und gierig und goldig sei ich, gierig nach nähe und goldig, wenn ich über diese gier redete. – diese worte wirken nach und berühren mich, ich kann ihre bedeutung noch immer nicht recht erfassen. ich spreche sie leise vor mich hin, aber ich verstehe sie nicht, sie kommen nicht an mich heran. sollte ich es tatsächlich sein, darf ich es wagen – und schreiben? — wie versteht man die bedeutung eines wortes?

gegen halb zwei uhr nachts fuhr ich zurück nach plagwitz, hielt aber am palmengarten, setzte mich ans ufer und blickte auf das elsterflutbecken, das mir erschien wie ein träge dahinströmender fluß in einem kaum bekannten stück afrikas und leipzig eine provinzstadt dort, von der noch nie jemand etwas gehört hatte. an der biegung des großen flusses. und mir war, wie ich das sanfte plätschern hörte, als könne jeden moment eine nymphe dem wasser entsteigen. und sie steigt aus dem meer / mit allen töchtern des nereus …

zum glück im dasein fehlt mir die lust an der tätigkeit; man gewinnt sie, indem man beginnt und nicht mehr aufhört. leicht gesagt.

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