geträumt: die frau von h. in einer lagerhalle, gespräch über h.m., dessen name mir erst nach einer weile und über seinen spitznamen einfiel, als ich ihr gegenüber erwähnte, ihr mann sähe m. gern als schwiegersohn, wurde sie sehr ärgerlich und ich schalt mich selber, diese vorliebe erwähnt zu haben. später in anderem zusammenhang ein vortrag über italien in der nachstauferzeit, guelfen und ghibellinen, karl von anjou.

kühler abend, als ich durch den park fuhr, ergreifende ausblicke.

Veröffentlicht unter staunen, traum | Schreib einen Kommentar

geträumt: in einer baracke richtete ich zusammen mit t.r. eine tanz-szenerie her, wir streuten sägespäne und schrieben mit den füßen muster hinein, die an tanzen erinnern sollten. um den eindruck zu verstärken, wir beide hätten miteinander getanzt, streuten wir einige sägespäne in r.s tasche, die herumstand.

Veröffentlicht unter traum | Schreib einen Kommentar

vormittags eine wohnung im haus, von c.e. angesehen, in der ich mich wohl fühlen könnte.

Veröffentlicht unter selbstethnografie | Schreib einen Kommentar

zum zweiten mal g.w., diesmal auf dem augustusplatz des abends, sie mit dem fahrrad, in begleitung eines herrn, ein unsicheres lächeln, das weniger interessierte schüchternheit zu bedeuten schien als vielmehr peinliche verlegenheit, will heißen, durch grüßen von mir zu einer erwiderung gezwungen zu werden, ist ihr unangenehm.

in den spielwarenabteilungen (sämtliche im vierten stock der kaufhäuser, sehr familienfreundlich …) nach einem mitbringsel für u. gesucht.

Veröffentlicht unter pärchen, selbstethnografie | Schreib einen Kommentar

ich trat aus dem haus in der kuhturmstraße, ein mädchen fuhr mit dem fahrad vorüber und wir lächelten uns an – ich weiß nicht, ob ich sie kannte oder ob sie einfach nur freundlich war.

Veröffentlicht unter staunen | Schreib einen Kommentar

auf der fahrt nach leipzig sah ich zum ersten mal eine katze auf dem dachfirst eines hauses sitzen.  daachhoos, wie man im erzgebirge sagt. mir war lange zeit nicht bewusst, dass dachfirste beliebte aufenthaltsorte für katzen sind. was sie dort wohl finden mögen?

der lila himmel über leipzig bei sonnenuntergang.

Veröffentlicht unter leipzig, staunen | Schreib einen Kommentar

geträumt: ich sei eine art autor, der sich als detektiv betätigt; eine frau mit kleinem kind wird bedroht, ich finde vergraben riesiege negative, die beide beim spazieren zeigen, vermutlich vom täter angefertigt. später sehe ich, wie der vermeintliche täter, ein junger mann, schlaksig gekleidet, mit seiner freundin in einem leicht abschüssigen garten zu grillen beginnt, sie trägt vier rohe bratwürste und eine flasche ketschup in der hand, er läuft lustiges erzählend hinterdrein – ein erpresser ganz privat.

gegen neun auf, um einen fichtenbaum am andern ufer zu fällen. in der nachbetrachtung zum großen wintersturm kyrill im januar hieß es, langfristig müssten die deutschen die nadelbäume in den vorgärten durch strauch- und laubgehölze ersetzen, die starken stürmen besser widerstand leisteten. einige betrachtungen angesichts der gefallenen fichte angestellt. eigentlich tut es mir um jeden baum leid, einmal wegen der mengen kohlenstoff, die er noch hätte binden können (ich erleide die gegenwärtige hysterie wie jeden massenwahn selbstverständlich mit), vor allem aber grundsätzlich: da bereitete er sich auf ein weiteres jahr vor, sog sich mit wasser voll, um alsbald neue triebe zu entwickeln, und dann kommt einfach wer mit einer säge und macht ihm einen, ja: den letzten strich durch die rechnung. alles zu bedauern, ein übermaß an rücksicht – nicht geeignet für ein wirtschaftsunternehmen oder gar eine wirtschaftsberatung, aber möglicherweise ein wenig talentiert für gedichte. so hilft und rettet man niemanden. und rettet und hilft zugleich unmittelbar. die jahresringe ergaben ein alter von cirka siebenzig jahren und wiesen eine wachstumskrise in den siebziger und achtziger jahren auf: die zunehmende luftverschmutzung in der spätphase der ddr – tschechenluft, wie man im erzgebirge sagt. den ganzen tag mit dem holzeinschlag beschäftigt, so dass ich abends zu nichts anderem mehr antrieb hatte, zu allem unglück trank ich noch ein halbes bier und war dadurch vollends erschöpft.

Veröffentlicht unter ökologie, selbstethnografie, traum | Schreib einen Kommentar

während der vorlesung war eine redakteurin des deutschlandfunks da, schnitt einiges mit und führte interviews zum thema seniorenstudium. dieses mal kam ich nicht um eine äußerung herum und spürte den eigenen zensor im kopf bei meinen antwortversuchen. man kann ihn auch anders bezeichnen: die stimme von vernunft und objektivität, aber es bleibt das nachträgliche gefühl, wirklichkeit konstruiert und keinen mut gehabt zu haben, die dinge beim namen zu nennen, freilich: was ist der name der dinge? und ist es nicht vielmehr mut, die schwerbenennbaren dinge überhaupt zu beschreiben, wenn möglicherweise auch falsch oder wenigstens ungenau? so geht es mir immer und mit allem.

was passiert eigentlich, wenn man an einem freitag dem 13. eine schwarze katze überfährt, die von links den weg kreuzt?

hans filbinger versus peter porsch, anlässlich der öttinger-rede bei der grablegung von filbinger: der eine mitglied der sa und der partei sowie jurist (ein zustimmender aufsatz zu den nürnberger rassegesetzen 1935) und marinerichter mit beteiligung an todesurteilen gegen meuternde soldaen („wer meutert, gefährdet das ganze!“), der andere informeller mitarbeiter des staatssicherheitsdienstes, der mitteilung über kollegen machte, der eine ministerpräsident trotz vergangenheit, der andere gewesener professor für deutsche sprachwissenschaft wegen der vergangenheit. beiden gemein ist doch die verstrickung ins regime zum persönlichen vor- oder wenigstens nicht-nachteil.

Veröffentlicht unter ddr, deutschland, erinnerung, selbstethnografie, staunen, universität | Schreib einen Kommentar

ich möchte so gern an meinem schreibtisch sitzen und texte verfassen, das klappern der tastatur, der anblick eines eng bleistift- oder tintenbeschriebenen blatts – aber zugleich habe ich angst und beklemmungen vor den kämpfen um die einfälle, das bestehen der wartezeit schreckt mich zurück, mir fehlt die geduld und daher kann ich nichts beginnen. ein schreckliches leben. aber wenigstens habe ich jetzt diese zeilen geschrieben. das ist der clou  dabei, notfalls kann man das unvermögen zu schreiben beschreiben …

Veröffentlicht unter poetik | Schreib einen Kommentar

in der deutschen bücherei waren meine bestellungen nicht mehr da, so dass ich unverichteter dinge wieder heimkehren musste; beim verlassen des gebäudes traf ich z., mit dem ich an der tramhaltestelle und in der bahn des längeren sprach: über das interview mit berghofer im aktuellen jahrbuch für kommunismusforschung wie die sed 1989 die schuld auf die stasi ablenkte, um sich selbst zu retten und in diesem zusammenhang über die dialektik von sicherheitsdiensten, die das system einerseits stabilisieren, andererseits aber zugleich anpassung und entwicklung unterdrücken; über die benutzung der deutschen bücherei in ddr-zeiten und natürlich wieder über die wende in leipzig. er habe es in seinem buch, dem ende einer selbstzerstörung, so beschrieben: schritt vom bürgersteig auf die straße als beginn der revolution. – abends begann ich in u.s exemplar zu lesen.

Veröffentlicht unter ddr, demokratie, historiografie | Schreib einen Kommentar