geträumt: in südamerika, eine schnurgerade bahn durch den urwald, jage ich mit einigen gauchos, bewaffnet mit lanzen, ein alienartiges, bizarrfremdes wesen; dabei stoßen wir auf wasser, das gar kein wasser, sondern hochaktive säure ist, vermutlich als eine bewährungs- oder inkarnationsaufgabe muss ich eine schale damit auf dem kopf balancieren, wenn ich auch nur ein wenig davon verschütte, zerfrisst es mir den kopf. – später lese ich auf einer postwurfsendung von der eröffnung eines nettomarktes in einen kleinen jöhstädter haus, ich besuche das ladengeschäft und finde die arbeitsbedingungen so furchtbar, dass ich einen film darüber machen möchte; als ich mit einer kamera wiederkehre, werden die verkäuferinnen böse und versuchen, mich aus laden drängen, ihre aufgesetzte höflichkeit kann kaum ihre gewaltbereitschaft verdecken.

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die frage, was zu verlieren, was zu gewinnen ist, wenn ich die eigenen texte (gedichte: „an böhmens küste“) unter meinem oder einem imaginierten namen „blogge“, treibt mich weiter um – wie ich mich auch entscheide, ich weiß schon jetzt, dass ich mich darüber grämen werde.

das radio spielt den soundtrack zum leben; in einer filmischen umsetzung wäre ein orchester oder eine kapelle oder sonst ein ensemble der szenerie beizugeben, so dass die figuren den soundtrack ebenfalls bemerken und nicht allein der zuschauer.

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während ich auf dem flughafen u. aus kairo erwartete, las ich zeitung, aber ein wichtiger mensch hinter mir telefonierte so laut, dass ich keinen klaren gedanken fassen konnte. ärger und aggessivität fühlte ich emporsteigen. endlich war sie da und ich fragte mich einmal mehr, wie ich eigentlich zu ihr kam; nach wie vor ist mir mein leben mit ihr (ich habe eine frau!) ein rätsel, wie ein traum – das soll die realität sein?

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der zugang zu ungeheuren wissensmengen, von denen kein teil vor einem anderen ausgezeichnet ist, enthält die gefahr, sich selbst zu verlieren. rotkäppchen in der wissensgesellschaft und der wolf der ablenkung.

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eine diskussion im radio über die situation in afghanistan, die anrufer, meistens aus dem osten, durchweg antiamerikanisch und geradezu isolationistisch (freilich, ich habe gut reden hier in meiner klause). u.rief aus kairo an, wie sehr sie mir nahe ist, guter dinge. sobald ich ein paar tage nichts von ihr höre, geht es mir hundeelend.

abends einige walser-beiträge im fernsehen, erheiternd. gedanken über meine so genannte lyrik, das ewige erzgebirgsprojekt (die entdeckung des erzgebirges als literarische provinz in zeiten der globalisierung), der großvater-text, zu dem ich nun erst einmal in einem zettelkasteneintrag alles sammle, was mir einfällt – ein weiterer anlass zum verzetteln. es ist so traurig zu erkennen, dass man nicht kann und schafft, was man sich je erträumte (keine knabenträume reiften, nicht einer) – mir bleibt nichts anderes zu tun, meine zukunft erscheint mir so trostlos. und dann kommen wieder, immer wieder imaginationen eines lebens als gelehrter, dichter usf. und ich fühle mich glücklich, aber ich kann nicht anfangen.

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mit h.z. zum bahnhof, wo auf uns ein junger mann mit blutendem gesicht zukam und uns fragte, wer ihm das wohl zugefügt habe. konsterniert sah ich z. an, der nach einer weile die sprache wiederfand: „das wissen wir doch nicht!“ – „leute wie sie!“ und fort war er. z. rief ihm noch hinterher: „chaoten! da möchte man gleich noch mal zuschlagen …!“ es bleibt einem nur kopfschütteln und das jünger-wort: das alles gibt es also.

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geträumt: teilnahme an einer hochzeit, die in unserer garage bzw. in dem alten kohleschuppen stattfand, es war nicht meine hochzeit, aber doch war ich sehr eng damit verbunden. – w.r. und a.p.: ich ähnelte immer mehr dem bild eines historikers mit meinen ärmelaufsätzen am sakko, es fehlte nur noch die kordhose und eine abgewetzte braunlederne tasche – tat nicht imitatio.

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geträumt: ich kaufte eine laptoptasche in gestalt einer aktenmappe, die man unten arm klemmen kann, aus leinen, innen mit kunstleder isoliert, für 43,15 euro.

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geträumt: ich floh vor dem bösen hahn, der mir aber nachrannte, erst als ich den fluss durchquerte, blieb er mit traurigem blick am andern ufer zurück, ich wusste, ich sollte diesen blick mein leben lang nicht vergessen.

die pariser weltklimakonferenz legte ihren abschlussbericht vor, der erstmals in aller deutlichkeit besagt, dass der klimawandel bereits vor sich gehe, menschengemacht sei und langwierige folgen habe, unter anderem temperaturerhöhungen von bis zu sechs grad im laufe dieses jahrhunderts und ein unaufhaltsames ansteigen des meeresspiegels in den nächsten tausend (!) jahren.

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wilhelm raabes „dräumling“, überraschend erfrischend-ironischer umgang mit den figuren, angenehme lektüre.

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