der wecker, den ich auf sieben uhr gestellt hatte, riss mich aus einem traum, so dass ich mich präzise daran erinnern kann. ich las in einem buch, einer art erzgebirgs-krimi, den satz: aber das hieß nicht, dass das ganze erzgebirge brennt; wenn auch wohl einige arbeitsplätze nach taiwan verlagert werden würden – dieser satz schien mir sehr stimmig. es ging um einen fluch, der an einer afrikanischen plastik hing: ein kolonialsoldat brachte sie noch vor dem ersten weltkrieg aus kamerun mit ins erzgebirge. in der umgebung des besitzers sollten, so der fluch, unglücksfälle geschehen, dem besitzer aber selbst nichts widerfahren. das artefakt ruhte später jahrzehntelang gewissermaßen besitzerlos auf dem dachboden eines hauses und der fluch ging ins leere. schließlich fand sich für das haus nach der wende ein neuer besitzer. abermals geschehen unglücksfälle und eine kommisarin (vielleicht namens marie lindner?) ermittelt. dabei fiel mir auf, dass sich mit einer kriminalgeschichte, die als aufhänger dient, eine ganze menge material verarbeiten lässt.

seminar bei w., wo ich ein wenig herumschrieb, die einführung der tmg als liebesgeschichte anzulegen, erscheint mir immer besser.

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arbeit am almanach.

wer sich nicht zuviel vornimmt, kann auch etwas schaffen: es geht schon, man muss sich die ziele nur klein genug setzen.

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in der deutsche bücherei das von r. h. empfohlene buch über die konstruktion von wissenschaftlerkarrieren – sehr interessant dieser soziologisch-analytische blick auf die eigene lebenswelt, frappierend die erkenntnis, dass man sich für die karriere unbedingt bekannt machen müsse. in dem buch festgelesen.

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weiter in dem kurzke/wirrion-gesprächsband gelesen. höchst anregend und zugleich bestätigend. – jedenfalls: immer stärker der gedanke, bei gelegenheit einmal kurzke anzuschreiben. auf den versuch käme es schon an, ich bin zutiefst gespannt, denn ich muss mir neue abenteuer suchen, um mich nicht gänzlich im nichtstun zu verlieren.

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spät auf – woher nur diese ewige müdigkeit? abends schlief ich beim fernsehen ein … bin ich krank? burn out? – hypochonder! faul bist du, weiter nichts, undiszipliniert! – bis gegen halb zwei an dem kurzke/wirrion-gesprächsband gelesen. gegen drei in die albertina zum zedler-vortrag, dessen dreihundertster geburtstag heute stattfindet. neben mich setzte sich a. (?), er wolle sich den vortrag wegen der grußworte helwig schmidt-glintzers anhören, den zu hören auch ein teil meiner motivation war. gespräche über china und chinesische literaturgeschichte. schmidt-glintzer aber eher ernüchternd in der vortragsweise; und auch der hauptvortrag: eher mäßig. aber man soll sich ja nicht beklagen über falsche entscheidungen …

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den kurzke/wirrion-gesprächsband begonnen: hübsch.

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am nachmittag in der weber-biografie von radkau festgelesen, für eine wissenschaftlich solide arbeit (wie ja die rezension in der sz nahelegt), recht flott-amüsant geschrieben – das muss einem erst einmal gelingen.

zur tmg: max weber erkrankte als kind schwer an meningitis, diese führt häufig zu einem sogenannten „wasserkopf“ und später zur „verblödung“, gelegentlich tritt indes auch das gegenteil ein, nämlich eine vergrößerte geistige potenz infolge größeren schädelvolumens (man erinnere sich an die arabisch-palästinensische sitte, die stirnen der kinder durch bandagen hoch zu wölben, sodass die großhirnrinde mehr platz greifen könne – yassir arafat). man könnte zusammenhänge mit dem teufel aus dem „dr. faustus“ herstellen und sich eine solche frühkindliche erkrankung tomas muellers überlegen, denn eine folge der meningitis ist auch ein übergroßer kopf im verhältnis zum rest des – sehr mädchenhaften – körpers. das wächst sich zwar im laufe der adoleszenz aus, bietet aber im kindes- und jugendalter anlass für vielerlei hänseleien („dr wassrkuhp“, „dr ihtie“, …). hübsch, hübsch.

abends die bücher leidlich in ordnung gebracht.

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zum neujahrsmahl (das wort fiel mir bei der vorsuppe ein) e. o. zu gast: „du hast aber wieder abgenommen!“ – und mein vater pflichtete auch noch bei, nunja. geplauder um krankheiten, tote und tode, verbrecher sind allerorten: banken, ärzte, versicherungen und die „fetten neger“ an der spitze afrikanischer staaten, die ihre bevölkerungen verhungern ließen …

nachmittags in st. salvator zur neujahrsmusik; die jahreslosung, die vorgestellt wird, spricht mir aus der seele: „der herr spricht: ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“

ich vernachlässigte diese zeilen (nichts da von: nulla dies sine linea) in letzter zeit ein wenig, ich wollte einfach nicht aufschreiben, was ein paar stunden später schon makulatur sein konnte. aber was heißt schon: „scheitern“? ich pflichte martin walser vollauf bei: „scheitern“ ist nur in einem bestimmten gesellschaftlichen bezugsrahmen möglich; vollkommenes, totales „scheitern“ hingegen kann es gar nicht geben.

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