geträumt: ich träfe s.g. im annen-gymnasium. sie hatte allerdings auch gewisse ähnlichkeiten mit a.b. ich umarmte sie, umarmte sie heftig und als sie sehr kühl blieb, wich ich von ihr zurück, sagte ihr, sie wisse ja wohl, wie es mir gehe. sie antwortete kühl, sie träume leider nicht von mir – und alles war gesagt. ich erwachte sehr niedergeschlagen und erinnerte mich an den abend: nein, es konnte nicht so sein, nicht so, wie sie neben mir lag. aus ihren texten spricht doch anderes.

abens dann wieder zu s. und den goethe-roman zu ende gelesen. sehr schön, viele sätze, die man einfach nur unterstreichen kann – als bestätigung und merkhilfe gleichermaßen. je älter der walser wird, desto besser wird er; immer stärker ist der text auf das wesentliche reduziert – und das genügt ja vollauf. man hört ihn im text reden und kann sich vorstellen, wie er sich über das gelingen der sätze freut. man möchte beim lesen immer wieder mit der zunge schnalzen – und statt niedergeschlagen zu sein über so viele einfälle und eine solche eleganz, wird man, werde ich, ermuntert: die üppige tomas-müller-geschichte entschlackt auf das zunächst wesentliche, nämlich die geschiche mit der melusine, das kennenlernen, das beieinandersein, das verwandeln und verändern, das verlieren und trauern, ein neues kennenlernen und schließlich das bedenken von liebe und ehe, von monogamie, serieller monogamie, polygamie und allen möglichen spielarten dazwischen, die erotischen möglichkeiten am wegesrand. oh, ja: mir geht es seltsamerweise sehr gut, obwohl sich das prekäre meines lebens um keinen grad verbessert hat. freilich: welches leben ist nicht prekär?

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