geträumt: der wirtschaftsredakteur der faz besucht mich, um mit mir über die aktuelle krise zu sprechen, er fährt in einer schweren, schwarzen limosine mit chauffeur vor; später will er mir aber nur die prinzipielle funktionsweise der marktwirtschaft anhand des beispiels eines würstchenverkäufers erklären. ich bin enttäuscht und höre gar nicht mehr hin. – weiteres: ich unterhalte mich mit einer jungen frau, sehr sympathisch, ich bin guter dinge, aber ich kann mich an keine einzelheiten mehr erinnern. immer wieder wache ich auf und schlafe beruhigt ein, nachdem ich auf die uhr gesehen und festgestellt habe, dass noch zeit bleibt, bis der wecker läuten wird.

was für ein schönes wort ist doch: neubeginn.

… where i should go, could go, would go …

die letzten tage des staufers konradin: sie entsetzen um so mehr, weil die hoffnungen auf ihn so hoch und sein sturz deshalb nur desto tiefer war. gefoltert und gequält in den verließen des karl von anjou, dem der papst das königreich sizilien zusprach, schließlich rollt sein kopf vom block des scharfrichters. hoffnungen vor allem der nachwelt auf einen günstigeren gang der geschichte – aber es fragt sich, ob ein deutscher nationalstaat, der sich im späten mittelalter und der beginnenden neuzeit parallel zu frankreich etwa, spanien oder england auf dem soliden fundament eines nordalpinen stauferreiches entwickelt, so viel günstiger gewesen wäre. was heißt überhaupt in diesem zusammenhang: „günstiger“? andererseits bedauert niemand all die namenlosen, die in den staufischen folterkellern nicht minder grausam zu tode gequält wurden. es bleibt die merkwürdige obsession, solche folterszenen im detail zu kennen. das ist keine bloße schaulust, das ist ein weiden am leiden anderer. der schrecken, der einen packt und in die glieder fährt, wenn man sich in das opfer hineinversetzt, ist nur ein erregender nervenkitzel, denn man spürt die schmerzen nicht, man selber darf weiterleben, unbeschadet, nicht verkrüppelt.

pappeln gaukeln italien vor. italiänisch.

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