geträumt: ein kamerateam ist unterwegs in einer dicht gedrängten fussgängerzone. aus der menschenmenge heraus drängt sich willy brandt vor die kamera und fordert eindringlich: „unternehmen sie doch endlich etwas!“. er sieht im gesicht seltsam geglättet und gestrafft aus, als sei er in der parteizentrale tiefgekühlt zwischengelagert, vor kurzem wieder reanimiert und dabei geliftet worden, damit er besser vorzeigbar sei. das wäre dann vermutlich die allerletzte hoffnung der deutschen sozialdemokratie: die reaktivierung der alten genossen. – allerdings habe ich vergessen, in welcher angelegenheit er so nachdrücklich engagement forderte – die adressaten, an die er sich durch die kamera in erster linie wandte, waren offenbar die freunde in parteiführung um siegmar, andrea und frank-walter. es ging weder um hartz vier noch um den euro, das weiß ich genau; ich erinnere mich dunkel, es sei etwas integrationskritisches à la sarrazin gewesen sein: wir müssen mehr demografie wagen …

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Eine Antwort zu

  1. sri sagt:

    die süddeutsche zeitung zitiert matthias brandt, der 2010 einen anruf aus der spd-parteizentrale erhalten habe: „ein freundlicher herr war am apparat. er habe eine tolle idee. ich sollte dann tatsächlich auf dem bundesparteitag der spd eine rede meines vaters halten. eine art auferstehung! eine wiederaufführung in gestalt des sohnes! ich dachte, mensch, so wenig grandezza diese partei hat, so herrlich verrückt ist sie. (…)“ (alexander gorkow, ein anderes leben …, in: sz vom 13.08.11, s.3).

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