gestern abend notierte ich mir, bevor ich ins bett ging, „ein araber“ würde den friedensnobelpreis zugesprochen bekommen, einmal um den „arabischen frühling“1  zu würdigen und die akteure weiter zu ermutigen, einmal um all den breiviks in norwegen, europa und dem westen schlechthin, den „trollen“, vor augen zu führen, wie absurd ihre vorstellungen von der welt sind. mit den drei ausgezeichneten frauen ist beides durchaus gelungen, wenn auch ganz anders als ich gedacht hatte.

1 die faz spricht merkwürdigerweise immer von „arabellion“, als bekämen die dort unten allenfalls eine rebellion zustande, nie und nimmer aber eine revolution. ich würde ja, vor allem aus frankfurt-mainer perspektive erst einmal vor der eigenen haustür kehren. die einzige deutsche revolution, die zu demokratischen strukturen geführt hat, ist die von neunzehnhundertneunundachtzig, aber angesichts der individuellen kosten im transformationsprozess und der übernahme jener formen, die in westdeutschland von den alliierten eingerichtet und dann dort lediglich angenommen und fortentwickelt wurden (von den „leuten draußen im lande“, um mit helmut kohl zu sprechen) – angesichts dessen scheint es mir auch unangebracht von einer gelungenen revolution zu sprechen (und gar von der „friedlichen revolution“ zu sprechen verbietet sich ebenso, nicht etwa, weil die bezeichnung nicht zutreffend wäre, sondern wegen all der leute, die sie im munde führen und damit geradezu konterkarrieren – dann lieber wende, nicht zuletzt auch, um all jene „friedliche-revolutions“-vorbeter zu ärgern: nein, ich bete nicht nach …).

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