u. fragte mich gestern: du schreibst aber doch gerne? ich hatte wieder einmal meine zweifel geklagt, ob ich denn ein dichter, schriftsteller, historiker, … sei. ich halte aber lust für keine legitime kategorie. es kommt zum einen darauf an, wie die eigenen texte von den lesern bewertet werden – was mir an positiver kritik begegnet, scheint mir dadurch verzerrt, dass mich die leser kennen. zum anderen hängt es von der beurteilung der texte durch leute vom fach ab – und in der beziehung mache ich mir nichts vor: tief in meinem innern weiß ich, dass ich zu denen gehöre, die glauben, sie könnten gut schreiben – es zuletzt aber doch nicht tun. die annahme, man werde nur verkannt, ist keine position, von der man aus nach vorne stürmen kann, während engel furchtsam weichen. mag sein, dass ich talentiert bin mit dem einen oder anderen, aber ich kann es nicht in existenzsichernde tätigkeiten ummünzen. andererseits werde ich das schreiben auch nicht lassen können, ja mehr noch: es wird mit schwindenden aussichten auf auswege und alternativen immer bedeutsamer werden. die entwicklung von zuversicht ist mir nur auf diese weise möglich (…)

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