verschwiegenheitspflicht. aber in diesem gebirge sollte man bedenken: silber ist – reden. heimat ist nicht: heimat-film. wie etwa volkslied nicht volks-lied ist. leichter gesagt als getan: die herkunft abschütteln. man schält sich eben nicht ganz aus der schale, in die man geboren wurde. wohlgemerkt: mentalität, kulturelle muster, geschichten – nicht: blut, nicht: boden. man mag sich eine schöne neue welt einrichten, die leuchtet und glänzt, a brave new world mit bravem neuen adam, man mag glauben, die bürden abgeschüttelt zu haben, der vergangenheit, aber es bleibt einem der alte adam subkutan immerzu erhalten. man kann die alte wiese zupflastern, -betonieren, -asphaltieren. das gras zwängt sich immer wieder hindurch. – mit der „heimat“ wird man nicht im handumdrehen fertig, schon gar nicht im kasernenhofton: halt’s maul, mensch … das netz, das trägt, besteht aus den fesseln, die hemmen: das eine ist nicht zu haben ohne das andere. — andererseits ist das wort zu gewalttätig, um ironie sein zu können. einen erzgebirgsvereinmeier lockt man auf diese weise nicht aus der reserve, der zieht sich in sein bergmann- und lichterengelbewährtes schneckenhäuslein zurück und guckt nicht mehr raus.

die herkunft dringt durch.

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